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Haus Böschi

Ort: Oberägeri, ZG
Status: Ausgeführt
Grösse: 160 m² NNF
Jahr: 2018
Bauherrschaft: Privat
Fotografie: Philippe Hubler
 
 
Auszeichnung: "best architects 21"

Das Haus Böschi gehört zum Weiler Böschi, der auf etwas über 1’000 m ü. M. oberhalb des Ägerisees im Kanton Zug liegt. Der Weiler besteht aus rund 40 locker angeordneten Gebäude die als raumplanerisches Relikt aus dem letzten Jahrhundert die Sehnsucht nach einem idyllischen Ort auf dem Land mit grossartiger Aussicht abbilden. Die Situation des neuen Holzbaus ist geprägt durch seine Lage am Rande dieser ruralen Siedlungsstruktur, durch die umgebende Weite der Landwirtschaftszonen und Wälder sowie durch den gegen Südosten hin abfallenden Hang. Der neue Holzbau ersetzt ein kleines, unbeheiztes Ferienhaus, welches den heutigen Bedürfnissen nicht mehr gerecht wurde.

Setzung

Der Neubau gewährt seinem nördlichen Nachbarhaus, welches den Schlussstein der Siedlungsstruktur bildet möglichst viel Raum und fügt sich insgesamt selbstverständlich in die Situation ein: Während das neue Volumen hangseitig präzise orthogonal zum Hang gesetzt ist wird es talseitig sanft zur Siedlung hin abgeknickt. Zusammen mit dem identitätsstiftenden Baumbestand der Birken wird so eine Eingangssituation artikuliert, welche das Haus am Ort verankert. Im Inneren entfaltet die abgeknickte Geometrie ihre räumliche Kraft im introvertierten Treppenraum und ermöglicht zudem die landschaftlich-motivierte Ausrichtung des Wohnraums zur Talsenke «Morgarten-Sattel» hin.

Konstruktion

Der dreigeschossige Holzbau steht auf einem innengedämmten Ortbetonsockel, welcher die Topografie aufnimmt und in seiner Materialität mit der dunklen Holzfassade kontrastiert. Diese besteht aus vertikalen, zueinander versetzt montierten Schwarten-Holzbrettern, welche im Sägewerk thermo-imprägniert und anschliessend mit einer natürlichen Öl-Lasur behandelt wurden. Die Innenräume sind geprägt von der handwerklichen Ausführung des Zimmermanns und dem natürlichen Material Holz der Fichten-Dreischichtplatten, welche eine wohnliche Stimmung erzeugen. Ökologisch sinnvoll wurde lokales Holz aus dem Ägerital verbaut.